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Regulatorische Experimente für Nachhaltigkeitstransformationen
Regulatorische Experimente können eine wichtige Rolle spielen für die Gestaltung von Nachhaltigkeitstransformationen. Sie ermöglichen es, zukünftige Regulierungsoptionen zu testen, bevor sie „ausgerollt“ werden. Solche Regulatorischen Experimente werden in einer Reihe von Ländern bereits genutzt bzw. entwickelt. Das International Smart Grid Action Network (ISGAN) im Rahmen der IEA hat dazu einen internationalen Wissensaustausch organisiert, an dem Dierk Bauknecht mitgewirkt hat. Dabei wurden u.a. auch gemeinsame Botschaften an die Politik entwickelt. Diese wurden im Rahmen des Clean Energy Ministerials (CEM) präsentiert, das vom 31. Mai bis 6. Juni 2021 von Chile ausgerichtet wurde. Das CEM ist ein hochrangiges globales Forum zur Förderung von Politiken und Programmen, die erneuerbare Energietechnologien vorantreiben, zum Austausch von Erfahrungen und Best Practices sowie zur Förderung des Übergangs zu einer globalen erneuerbaren Energiewirtschaft.
Die Policy Messages und ein Video dazu sind hier verfügbar.
Neues Working Paper zu Governance Experimenten
Experimente sind ein wichtiges Governance-Instrument, um die Entwicklung von Nischen zu unterstützen, die Interaktion zwischen Nischen und Regimen zu fördern, bestehende Regime in Frage zu stellen und Übergangspfade für eine nachhaltige Entwicklung zu steuern. Das politische und regulatorische Lernen aus Experimenten ist jedoch in der Literatur zu Übergangsexperimenten wenig erforscht. Daher wird in diesem Beitrag die folgende Forschungsfrage untersucht: Wie wird die Aufnahme von regulatorischen Experimenten für nachhaltigen Wandel durch ihre Designelemente beeinflusst und welche Rolle spielen institutionelle Dynamiken bei ihrer Aufnahme? Das Papier verwendet eine vergleichende qualitative Inhaltsanalyse, um 27 internationale Fälle von regulatorischen Experimenten zu untersuchen. Wir analysieren die Umsetzung von Versuchsresultaten im Hinblick auf die drei Dimensionen Skalierbarkeit, Übertragbarkeit und unbeabsichtigte Folgen. Die Analyse zeigt, dass der Zeitrahmen, das Timing, die politische Unterstützung, der regulatorische Kontext, geografische Besonderheiten, Auswahlprozesse, Evaluationsverfahren, das Testen verschiedener Designoptionen, die Heterogenität der Teilnehmer und Kommunikationsprozesse wichtige Einflussfaktoren für die Übernahme von Experimentergebnissen sind.
Daniel Feser, Simon Winkler-Portmann, Thore Sören Bischoff, Dierk Bauknecht, Kilian Bizer, Martin Führ, Dirk Arne Heyen, Till Proeger, Kaja von der Leyen, Moritz Vogel (2021): Institutional conditions for the up-take of governance experiments – A comparative case study. URL: https://www.ifh.wiwi.uni-goettingen.de/upload/veroeffentlichungen/WP/ifh_wp-28_2021.pdf
Neue Veröffentlichung zu Whole System Change in der Energiewende
Ein neuer Artikel von Dierk Bauknecht im Journal Environmental Innovation and Societal Transitions untersucht Governance-Herausforderungen der Energiewende und trägt zur neuen Debatte um whole system change bei. Konkret geht es um die Weiterentwicklung der Netzregulierung, die Fallstudie dazu untersucht Norwegen. Die Netzregulierung wurde entwickelt, damit die Netze effizienter werden. Was heißt es für dieses Instrument, wenn im Zuge der Energiewende nicht mehr nur die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, sondern dafür auch die Stromnetze entsprechend angepasst werden müssen?
Bauknecht, Dierk; Andersen, Allan Dahl; Dunne, Karoline Tornes (2020): Challenges for electricity network governance in whole system change: Insights from energy transition in Norway. Environmental Innovation and Societal Transitions 37: 318-331; https://doi.org/10.1016/j.eist.2020.09.004